Was ist eigentlich Soziale Arbeit?
Etwas mit Menschen machen – das ist der Wunsch vieler Berufseinsteiger :innen und Quereinsteiger :innen. Aber was? In diesem Artikel stellen wir Ihnen das Berufsfeld der Sozialen Arbeit vor – ein Arbeitsbereich, in dem es ungemein vielfältige berufliche Möglichkeiten für Interessierte aus allen Altersgruppen und mit den verschiedensten Vorkenntnissen gibt.
- Soziale Arbeit ist ein Beruf und eine Wissenschaft.
- Die Hauptaufgabe ist: benachteiligten Menschen zu helfen.
- Es gibt viele spannende Spezialisierungen in der Sozialen Arbeit.
- Der Bedarf an Fachkräften in der Sozialen Arbeit ist sehr groß.
- Mit einem Studium und/oder einer Weiterbildung stehen die Chancen auf einen (Quer-) Einstieg aktuell sehr gut.
Soziale Arbeit bietet beste Karriere-Aussichten
Der enorme Fachkräftemangel im Sozialwesen sorgt für exzellente Aufstiegs- wie auch Einstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt. Laut der oben erwähnten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlten im Jahr 2022 rund 20.000 Fachkräfte in der Sozialen Arbeit. Beste Aussichten also für alle, die im Sozialwesen tätig sind oder es sein wollen.
Mit einer Weiterbildung können Berufstätige jederzeit noch einmal neuen Schwung in ihre Karriere bringen – zum Beispiel als Inklusionsberater:in, als Familientherapeut:in oder als Einrichtungsleiter:in. Und frisch gebackene Sozialarbeiter :innen und Sozialpädagog:innen blicken einer sicheren Zukunft auf dem Arbeitsmarkt sowie vielen spannenden Entfaltungsmöglichkeiten entgegen. Für welche Weiterbildung Sie sich auch immer interessieren – hoch & weit hilft Ihnen bei der Suche nach dem passenden Angebot.
Was macht man mit einer Weiterbildung in Soziale Arbeit?
Der Begriff Soziale Arbeit bezeichnet sowohl den praktischen Beruf als auch die dahinterstehende Wissenschaft. Sie beruht auf Theorien und Inhalten aus den Humanwissenschaften und den Sozialwissenschaften. Dazu zählen beispielsweise Bildungswissenschaften, Pädagogik, Psychologie, Recht und Soziologie.
Sozialarbeiter :innen und Sozialpädagog:innen helfen gesellschaftlich benachteiligten Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen. Zu ihren möglichen Aufgaben zählen: Information und Beratung, Förderung und Unterstützung, Betreuung und psychologischer Beistand, Planung und Organisation sowie Verwaltung und Sozialmanagement.
Die Soziale Arbeit ist ein großes Tätigkeitsfeld, zu dem viele verschiedene Einsatzbereiche und Spezialisierungen gehören. Zu den gefragtesten sozialen Berufen zählen die Sozialarbeit und die Sozialpädagogik, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten beschäftigen.
- Sozialarbeit
Die Sozialarbeit setzt dort an, wo gesellschaftliche Probleme bereits entstanden sind und gelöst werden müssen. Sozialarbeiter :innen unterstützen und beraten Menschen aller Altersgruppen in Krisensituationen und schwierigen Lebenslagen. Sie arbeiten beispielsweise mit alten, kranken oder behinderten Menschen, sind aber auch in der Familienberatung, in der Integrationshilfe oder im Strafvollzug tätig.
- Sozialpädagogik
Die Sozialpädagogik legt ihren Fokus auf Bildung und Erziehung. Sozialpädagog :innen beschäftigen sich mit dem Erkennen und der Prävention sozialer Probleme. Zwei der Hauptaufgaben bestehen in der Förderung und Unterstützung von gesellschaftlich benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie in der Familien- und Erziehungshilfe.
Wo kann man mit Soziale Arbeit tätig sein?
Fachkräfte der Sozialen Arbeit können sowohl für öffentliche Träger (z.B. Gemeinden) als auch für freie Träger (z.B. gemeinnützige Organisationen) oder private Träger (z.B. kommerziell geführte Einrichtungen) tätig sein. Die Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielfältig und richten sich nach dem Spezialgebiet oder der Weiterbildung der Beschäftigten. Hier stellen wir Ihnen einige der beliebtesten Arbeitsbereiche vor:
Daneben kommen viele weitere Arbeitsbereiche für Fachkräfte mit einem Hintergrund in Sozialer Arbeit in Frage. Sie kümmern sich in Krankenhäusern und Senior:innen-Einrichtungen um die sozialen Belange kranker und älterer Menschen. Sie unterstützen in Justizvollzugsanstalten und in der Bewährungshilfe straffällig gewordene Menschen bei der Resozialisierung. Oder sie erleichtern Menschen den (Wieder)einstieg ins Arbeitsleben durch eine Tätigkeit in der Bildungs- oder Berufsberatung.
Einstieg in die Soziale Arbeit – aber wie?
Die Einsatzmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit sind sehr vielfältig – und fast ebenso vielfältig sind auch die Einstiegsmöglichkeiten.
Für die beiden aktuell laut der IW-Studie besonders gefragten Berufe Sozialarbeit und Sozialpädagogik wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium der Sozialen Arbeit an einer Hochschule vorausgesetzt. Dieses dauert in der Regel zwischen 6 und 8 Semestern und kann wahlweise in Vollzeit, Teilzeit, berufsbegleitend oder auch als Fernstudium absolviert werden.
Wer kein Abitur hat, muss seinen Traum nicht gleich aufgeben – denn auch in der Sozialen Arbeit ist ein Studium ohne Abitur möglich. Oft kann das Abitur durch Berufserfahrung oder eine Aufstiegsfortbildung ersetzt werden.
Ganz besonders wichtig sind in der Sozialen Arbeit zwischenmenschliche Kompetenzen. Wenn Sie sich für diesen Berufszweig interessieren, sollten Sie idealerweise folgenden Eigenschaften mitbringen:
- Geduld & Belastbarkeit
- Empathie & Sozialkompetenz
- Selbstsicherheit & Konfliktfähigkeit
- Kommunikationsstärke & analytisches Denken
- Organisationstalent & Sorgfältigkeit
Als Sozialarbeiter:in oder Sozialpädagog:in sind Sie häufig mit Menschen in Krisensituationen oder verletzlichen Lebenslagen in Kontakt. Fundierte Fort- oder Weiterbildungen in Schlüsselkompetenzen wie Gesprächsführung, Mediation oder Case Management sind daher besonders empfehlenswert. Auch wenn Sie sich in der Sozialen Arbeit auf ein bestimmtes Anliegen oder eine bestimmte Personengruppe spezialisieren möchten, sollten Sie eine Weiterbildung in Betracht ziehen.
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Lohnt sich eine Weiterbildung in Soziale Arbeit?
Eindeutig ja! Passende Weiterbildungen eignen sich sowohl für bereits berufstätige Sozialarbeiter :innen und Sozialpädagog:innen als auch für Quereinsteiger :innen in diesen Bereich. Hier sind die möglichen Aufgaben so vielfältig, dass Fort- und Weiterbildungen teilweise erforderlich sind, um sich in einen neuen Job einzuarbeiten oder sich eine neue Einsatzmöglichkeit zu erschließen.
Egal ob Sie aktuell in der Sozialen Arbeit berufstätig sind oder mit dem Gedanken spielen, als Quereinsteiger :in in diesen Bereich zu wechseln: Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Weiterbildung zusammengestellt.
- Ich bin aktuell in der Sozialen Arbeit tätig und möchte eine (andere) Spezialisierung erwerben.
Für Sie kommen vor allem Fort- und Weiterbildungen in Frage, mit denen Sie Ihr Fachwissen vertiefen und dafür sorgen können, dass Sie Ihren Klient:innen noch gezielter helfen können – zum Beispiel mit einer Weiterbildung in Erziehungsbegleitung, Konfliktmanagement oder Suchtberatung.
- Ich bin aktuell in der Sozialen Arbeit tätig und wünsche mir eine Leitungsposition.
Hier bietet sich eine Aufstiegsweiterbildung an, zum Beispiel als Fachwirt:in oder Betriebswirt:in. So können Sie sich gut auf zukünftige Führungsaufgaben vorbereiten und von A wie Arbeitsrecht bis Z wie Zusammenarbeit alles über die erfolgreiche Leitung eines Teams oder einer sozialen Einrichtung lernen.
- Ich habe fachnahe Vorkenntnisse (z.B. Ausbildung oder Studium) und möchte in die Soziale Arbeit wechseln.
Mit einem fachnahen Studium wie Pädagogik oder Psychologie können Sie häufig ohne zusätzliche Weiterbildung in die Soziale Arbeit einsteigen. Denken Sie trotzdem über ein berufsbegleitendes Masterstudium oder einen Zertifikatskurs nach, um Ihre Chancen zu verbessern und Ihren Einstieg in die Praxis zu erleichtern.
Eine abgeschlossene, fachnahe Ausbildung wie beispielsweise Sozialassistent:in oder Pflegefachkraft und mehrjährige Berufserfahrung reichen unter bestimmten Umständen aus, um an die Hochschule zu gehen und ein Studium der Sozialen Arbeit nachzuholen – auch ohne Abitur.
- Ich habe keine fachnahen Vorkenntnisse. Gibt es eine Umschulung für Quereinsteiger :innen?
Eine Umschulung zum/zur Sozialarbeiter:in oder zum/zur Sozialpädagog:in gibt es nicht, aber ein Quereinstieg ist oftmals trotzdem möglich. Das Studium der Sozialen Arbeit können Sie auch berufsbegleitend oder online an einer Hochschule nachholen. Ein fehlendes Abitur muss dabei kein Hindernis sein. Wer eine Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung vorweisen kann, kann oftmals trotzdem zum Studium zugelassen werden.