Gute Gründe für einen Berufswechsel
Vom Ausbildungsende bis zum Renteneintritt verbringen wir 40 bis 50 Jahre im Erwerbsleben – eine lange Zeit! Der Beruf sollte deshalb gut gewählt werden, damit Sie langfristig Freude daran haben und Ihrer Tätigkeit motiviert nachgehen können. Aber was, wenn Sie nach einigen Jahren feststellen, dass der gewählte Beruf einfach nicht der richtige ist? Dann lesen Sie unbedingt weiter, denn hoch & weit erklärt, wie Sie erfolgreich Ihren Beruf wechseln können und informiert Sie über passende Weiterbildungsmöglichkeiten für Ihren Traumjob.
- Für einen Berufswechsel kann es viele Gründe geben, zum Beispiel Unzufriedenheit, Krankheit, familiäre Umstände oder schlicht der Wunsch nach Veränderung.
- Die Entscheidung für einen Beruf muss gerade in der heutigen Zeit nicht lebenslang bindend sein – es gibt viele Möglichkeiten, sich beruflich auch mit 40 oder 50 Jahren noch einmal neu zu erfinden.
- Sie verbringen mehrere Jahrzehnte im Berufsleben: Der Job sollte sich daher sinnvoll und erfüllend anfühlen.
- Qualifizierte Quereinsteiger :innen haben in vielen Branchen gute Chancen – besonders dann, wenn sie sich mit einer passenden Weiterbildung auf neue Aufgaben vorbereiten.
Waren Sie auch schon einmal über einen längeren Zeitraum unzufrieden mit Ihrer Arbeit? Wenn ja, sollten Sie sich zunächst fragen: Bin ich mit meiner Arbeitsstelle unzufrieden – oder mit meinem Beruf? Im ersten Fall kann ein Jobwechsel zu einem anderen Unternehmen die richtige Lösung sein, um beispielsweise mehr Gehalt, mehr Verantwortung, neue und spannendere Aufgaben oder ein besseres Arbeitsumfeld zu bekommen. Dabei gehen Sie weiterhin Ihrem gewohnten Beruf nach und können mit der Zeit Ihr Fähigkeitsprofil erweitern, um beruflich aufzusteigen.
Wenn Sie aber mit Ihrem Beruf an sich unzufrieden sind, ist es an der Zeit, Ihre Situation und Ihre Wünsche ans Arbeitsleben zu reflektieren. Gründe für einen Wechsel gibt es viele: Möglicherweise haben Sie sich Ihren Beruf anders vorgestellt, als er sich im Arbeitsalltag herausgestellt hat. Oder Ihre persönliche Lebenssituation hat sich im Lauf der Jahre geändert – und Sie können oder wollen Ihrem erlernten Beruf aus gesundheitlichen, familiären oder zeitlichen Gründen nicht mehr nachgehen. Vielleicht haben Sie sich auch im Jugendalter ohne viel nachzudenken für Ihre Ausbildung entschieden und wünschen sich nun etwas ganz anderes.
Viele Menschen stellen auch während einer beruflichen Pause ihre bisherige Tätigkeit kritisch in Frage: Passt mein Beruf noch zu mir und zu meinem Leben? Als frisch gebackene Eltern haben Sie vielleicht den Wunsch, Ihre Arbeitszeiten zu ändern, um genug Zeit mit Ihrem Kind verbringen zu können. Dann könnten ein Berufswechsel oder die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit der richtige Schritt für Sie sein. Oder vielleicht wünschen Sie sich nach einer schweren Krankheit oder Verletzung einen körperlich weniger belastenden Beruf, beispielsweise im Büro.
Was auch immer Ihre Gründe sein mögen: Es ist nicht zu spät, noch einmal in einem neuen Beruf durchzustarten.
Welcher Berufswechsel lohnt sich für mich?
Um herauszufinden, in welchem Beruf Sie glücklich werden können, sollten Sie zunächst darüber nachdenken, warum Sie in Ihrem derzeitigen Beruf unzufrieden sind – und was Sie zufriedener machen könnte. Beantworten Sie für sich möglichst viele der folgenden Fragen und Sätze:
- Welche Aspekte mag ich an meinem derzeitigen Beruf nicht?
Überlegen Sie, wie Sie das vergangene Jahr aus beruflicher Sicht erlebt haben. Welche Aspekte Ihres Berufs haben sich negativ auf Ihre Motivation ausgewirkt? Einige Beispiele: Frustration durch Routineaufgaben, Unter- oder Überforderung, ungünstige Arbeitszeiten… Gibt es noch etwas anderes an Ihrem Beruf, das dafür gesorgt hat, dass Ihre Motivation gesunken ist?
- Welche Aspekte meines aktuellen Berufs möchte ich gerne beibehalten?
Denken Sie darüber nach, welche Faktoren dafür sorgen, dass Sie morgens motiviert zur Arbeit gehen. Hat Ihr Beruf eine gute Work-Life-Balance, sodass Sie abends genug Energie für Haushalt, Familie und Freizeit haben? Ist Ihr Job abwechslungsreich und umfasst unterschiedliche Aufgaben? Gibt es weitere Aspekte an Ihrem Beruf, auf die Sie auch in Zukunft nicht verzichten möchten?
- Ich wünsche mir einen Beruf mit mehr ...
Vervollständigen Sie den Satz und formulieren Sie mindestens zwei Wünsche. Hier sind einige Beispiele, die immer wieder von Arbeitnehmer:innen genannt werden: Mehr Abwechslung. Mehr Verantwortung. Mehr Kontakt mit Menschen. Mehr zeitliche (Gleitzeit, Schichtarbeit) oder örtliche (Homeoffice, mobiles Arbeiten) Flexibilität. Mehr Gehalt. Mehr Büroanteil, zum Beispiel durch Aufgaben in der Verwaltung oder Buchhaltung.
- Ich wünsche mir einen Beruf mit weniger ...
Vervollständigen Sie den Satz und formulieren Sie mindestens zwei Wünsche. Hier sind einige häufig genannte Beispiele: Weniger Schichtarbeit. Weniger Außendienst. Weniger Kund:innenkontakt. Weniger Bürotätigkeiten. Weniger körperlicher Beanspruchung. Weniger Arbeit am Computer. Weniger psychischer Belastung. Weniger Stress. Weniger Langeweile. Weniger Ungleichgewicht in meiner Work-Life-Balance.
- Wenn ich jetzt gerade mit der Schule fertig wäre, würde ich am liebsten in diesem Beruf / diesen Berufen arbeiten:
Stellen Sie sich vor, Sie hätten gerade Ihren Wunsch-Schulabschluss in der Tasche. Welche Berufe würden jetzt Ihr Interesse wecken? Gibt es vergessene Talente und Träume, die Sie gerne verfolgt hätten? Ist Ihr erlernter Beruf noch zeitgemäß? Bei welchem Beruf können Sie sich vorstellen, dass Sie ihn auch in zehn oder zwanzig Jahren noch motiviert ausüben?
Hat sich am Ende Ihrer Überlegungen ein Berufsfeld oder sogar ein ganz konkreter Beruf für Sie herauskristallisiert? Sehr gut! Denn glücklicherweise ist ein Berufswechsel in der schnelllebigen Arbeitswelt von heute nichts Ungewöhnliches mehr. Auch Quereinsteiger :innen aus anderen Branchen sind vielerorts gerne gesehen – und davon profitieren sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen.
Neue Jobperspektiven: So gelingt der Berufswechsel
Haben Sie sich für einen neuen Beruf entschieden, dann können Sie konkret die notwendigen Schritte planen. Vergleichen Sie als Erstes die erforderlichen mit Ihren bisher erworbenen beruflichen Kenntnissen. Um die Lücke zwischen Ihren vorhandenen und den zukünftig benötigten Qualifikationen zu schließen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die richtige Weiterbildung für Ihren Berufswechsel
Wissen, welche Weiterbildung passt
Der wit – Weiterbildungs-Interessentest hilft Ihnen, ein zu Ihren Interessen und Bedarfen passendes Weiterbildungsangebot zu finden. Nach ca. 10 Minuten erhalten Sie ein individuelles Interessenprofil, das Sie direkt anschließend als Filter bei der Suche nach einer passenden Weiterbildungsmöglichkeit einsetzen können.
Welche Berufe sind besonders gefragt?
Wie gut Ihre Chancen stehen, in einen neuen Beruf zu wechseln, hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: dem Bedarf an Fachkräften und Ihren Qualifikationen. Ist der Fachkräftemangel in der gewünschten Branche besonders groß, sind Arbeitgeber:innen eher bereit, auch teilqualifiziertes Personal einzustellen. Fehlendes Wissen kann danach berufsbegleitend oder in der Einarbeitungszeit nachgeholt werden, zum Beispiel durch Fort- oder Weiterbildungen.
Besonders gesucht sind qualifizierte Quereinsteiger :innen unter anderem in folgenden Branchen:
- in Gesundheits- und Pflegeberufen, zum Beispiel als Altenpflege:r, Krankenpflege:r oder Gesundheitsmanager:in
- in sozialen Berufen, beispielsweise als Berufsschullehrer:in, Erzieher:in oder Sozialarbeiter:in
- in IT-Berufen, etwa als Data Scientist, Software-Entwickler:in oder Systemadministrator:in
- im Bereich Vermarktung und Vertrieb, zum Beispiel als Betriebwirt:in, Digital Business Manager:in oder Immobilienmanager:in
Ist Ihr Traumberuf nicht in der Liste aufgeführt? Lassen Sie sich nicht entmutigen, neben der Sozialarbeit und dem Handwerk suchen viele weitere Branchen ebenfalls nach Fachkräften. Darunter befinden sich auch ganz neue Berufsfelder wie Digital Business oder Klimaschutzmanagement. Auch der Beratungsbereich liegt voll im Trend.
Bringen Sie für den neuen Beruf schon Teilqualifikationen mit, haben Sie gute Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Ein guter Startpunkt für die Analyse Ihres vorhandenen und benötigten Fachwissens ist das Durchstöbern von Stellenanzeigen. Oft werden dort die geforderten und erwünschten Fachkenntnisse aufgeführt. Welche Kenntnisse haben Sie bereits? Welche fehlen Ihnen noch? Mit welchen optionalen Fähigkeiten können Sie punkten?
Je umfassender Ihre Qualifikationen sind, desto bessere Karten haben Sie. Bereiten Sie Ihren beruflichen Umstieg daher gut vor – idealerweise noch bevor Sie Ihren alten Job verlassen. Informieren Sie sich über Weiterbildungen, die Sie neben Ihrer Arbeitszeit absolvieren können, zum Beispiel am Abend, am Wochenende oder digital. Vernachlässigen Sie dabei neben Ihren fachlichen Kenntnissen nicht Ihre Soft Skills wie Konflikt- oder Projektmanagement. Gerade bei Quereinsteiger :innen können diese den Unterschied machen, ob Sie für Arbeitgeber:innen interessant sind oder nicht.
Eine wichtige Erkenntnis ist: Die Bedarfe des Arbeitsmarktes sind veränderlich. Was gestern noch ein sicherer Beruf war, ist es morgen vielleicht nicht mehr. Dafür tun sich viele neue, spannende Türen auf: von Digitalisierung über Nachhaltigkeit bis zu Robotik. Als Arbeitnehmer:in können Sie von diesen neuen Entwicklungen profitieren, indem Sie sich weiterbilden und mit der Zeit gehen.
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Neue Weiterbildung, neue Berufsperspektiven
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Orientieren Sie sich bei der Planung Ihres Berufswechsels gerne an dieser Checkliste:
- Überlegen Sie sich anhand der Fragen und Anregungen im Abschnitt "Welcher Berufswechsel lohnt sich für mich?", wohin Sie sich beruflich entwickeln möchten.
- Legen Sie sich auf einen Beruf oder ein Berufsfeld fest, in dem Sie in Zukunft gerne arbeiten möchten.
- Informieren Sie sich über die Voraussetzungen für Ihren Wunschberuf: Welche Kenntnisse haben Sie bereits und welche Qualifikationen fehlen Ihnen noch?
- Finden Sie heraus, auf welchem Weg Sie Ihren Berufswechsel am besten vorbereiten können: durch eine Umschulung, eine Weiterbildung, ein Studium oder einen Quereinstieg.
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Ein beruflicher Neustart kann auf den ersten Blick nach sehr viel Arbeit aussehen. Bedenken Sie dabei, wie viele Jahre Sie noch im Berufsleben stehen werden – und wie viel Zeit Sie für eine Neuorientierung haben und danach einem Beruf nachgehen können, der Ihnen wirklich Freude macht und der Sie auch in Zukunft begeistert. Der beste Zeitpunkt für den Berufswechsel – ist jetzt.